6.10. Das Fest geht weiter

[21:00] [ACHso] Pukka: *das grosse rote buch raushol und aufschlag* wo waren wir denn…
wir haben unseren guten siedler raubi goldin verlassen, als er ermattet in eine ecke sank um einen schluck zu trinken.
während 4 zwerge um seinen tisch sassen und über abenteuerliche dinge redeten
da jedenfalls klingelte es schon wieder."es ist wohl jemand an der tür" sagte er blinzelnd.
"mindestens vier, wie es sich anhört" sagte alba.
"wir haben sie übrigens in einigem abstand hinter uns herkommen sehn."
der siedler setze sich auf der diele erstmal hin, und fragte sich was eigentlich los sei.
und vor allem ob sie denn alle noch zum abendessen bleiben würden.
da klingelte es noch zweimal und herein kamen nicht vier, sondern FÜNF.
kaum hatte er den türknopf umgedreht, als sie auch schon drinnen waren,
sich verbeugten und einer nach dem anderen ihr "zu diensten" aufsagten.
sie hiessen deike, iski, diren, detta und arty und schon hingen 5 weitere kapuzenmäntel an den kleiderhaken
und die neuankömmlinge gingen hinein. nun war es fast schon wirklich ein haufen.
manche riefen nach ale, manche nach porter, einer nach kaffee und alle wollten kuchen.
eine ganze weile hatte der siedler alle hände voll zu tun.
gerade hatte er eine grosse kanne kaffee zum warmhalten in den kamin gestellt,
die kümmelkuchen waren verschwunden, und die zwerge machten sich über kekse mit butter her, als-
als es laut an der tür pochte. nicht klingelte sondern pochte, als ob jemand mit einem stock dagegenstossen würde.
er stürmte die diele entlang, in heller aufregung - dies war der schlimmste mittwoch den er je erlebt hatte.
mit einem ruck riss er die tür auf und sie purzelten alle herein, einer über den anderen.
wieder zwerge, noch vier! und hinter ihnen stand rufuss, auf seinen stab gestützt, und lachte.
in die schöne tür hatte er eine beachtliche delle geschlagen und damit das zeichen getilgt,
das er am morgen des vorigen tages eingekratzt hatte.
"sachte, sachte!" sagte er. "ist das eine art, raubi goldin, seine freunde auf der matte warten zu lassen
und dann knallbumms die tür aufzureissen? darf ich vorstellen: hummel, slow und göbi und vor allem thomas."
"zu diensten!" sagten hummel, slow und göbi, die in einer reihe standen. dann hängten sie
zwei gelbe kapuzen und eine hellgrüne an die wand, ausserdem eine himmelblaue mit einer silberner quaste.
diese gehörte thomas, einem sehr prominenten zwerg - und er fand es überhaupt nicht lustig an raubis tür auf die nase zu fallen.
darum war thomas nur kurz angebunden und sagte nichts von wegen "zu diensten";
aber der unglückliche raubi entschuldigte sich so oft und ausdauernd,
das thomas schliesslich versicherte nichts mehr davon hören zu wollen und weniger grimmig dreinschaute.
"jetzt sind alle beisammen" sagte rufuss "eine ganz muntere versammlung!
hoffentlich ist für die später gekommenen noch etwas zu essen und zu trinken übrig.
was ist das, tee? nein, danke für mich ein glas rotwein bitte!"
"und für mich auch"sagte thomas
"rosinentörtchen und käse" sagte hummel
"himbeermarmelade und apfeltörtchen" sagte slow
"gewürztraminer und flammkuchen" sagte göbi
"und mehr kuchen… mehr ale… und kaffee, wenn es ihnen nichts ausmacht!" riefen die anderen
"und grillen sie ein paar garnelen, seien sie so lieb" rief rufuss ihm nach als er losstapfte
"und das kalte huhn und die saueren gurken können sie auch gleich mitbringen"
"der scheint meine speisekammer besser zu kennen als ich" dachte der siedler, der nun nicht mehr aus noch ein wusste.
als er alles gestapelt hatte war er ganz erhitzt, und er war wütend.
"das ihnen die bärte verhageln, diesen zwergen" sagte er laut. "warum können sie nicht mit anfassen"
und siehe da, schon standen donh und salli in der tür, gefolgt von katak und alba,
und bevor er einen mucks sagen konnte hatten sie die tabletts ins wohnzimmer geschafft
aus ein paar tischchen eine tafel zusammengestellt und ordentlich gedeckt.
rufuss saß am kopfende der tafel, die zwerge ringsum.
raubi, auf einem hocker in der ecke knabberte an einem keks (der appetit war ihm so ziemlich vergangen)
und gab sich mühe, so dreinzuschauen als fände er das alles ganz normal und überhaupt nicht abenteuerlich.
die zwerge aßen und aßen und redeten und redeten, und die zeit verging.
endlich schoben sie ihre stühle zurück, und raubi machte anstalten die teller und gläser abzuräumen
"ich denke sie bleiben doch alle zum abendessen?" fragte er allerhöflichst, so dass sich niemand gedrängt fühlte.
"selbstverständlich" sagte thomas "und noch länger. Es wird spät werden bis wir fertig sind,
und jetzt brauchen wir erstmal ein bischen musik. Jetzt wird abgetragen!"
sofort sprangen die zwölf zwerge auf, türmten das geschirr zu hohen stapeln und gingen los,
während der siedler, fast kreischend vor entsetzen, um sie herumtanzte "bitte, machen sie sich nicht die mühe,
ich schaffe es schon selbst" aber da fingen die zwerge nur zu singen an:
    werft die gläser an die wand, schlitzt das tischtuch aus damast.
    kork und gummi steckt in brand, tut was raubi goldin hasst!
    spritzt das malzbier an die tür, in den boden stampft das fett,
    tränkt die chaiselongue mit wein, schmeisst die knochen unters bett!
    wir zerkleinern mit dem beil töpfe, schüsseln, porzellan,
    und ist dann noch etwas heil, fangen wir von vorne an.
    alle mal mit angefasst, tut was raubi goldin hasst!
aber natürlich verübten sie keine dieser schandtaten wirklich,
sondern blitzschnell wurde alles abgewaschen und ordentlich an seinen platz gestellt.
als sie wieder ins wohnzimmer kamen, saß thomas am kamin, die füsse aufs gitter gestützt,
und rauchte eine pfeife.er blies gewaltige rauchringe und konnte sie schicken wohin er wollte
...in den rauchfang, hinter die uhr auf dem kaminsims, unter den tisch oder eine kreisbahn unter der decke;
aber wohin sie auch flogen, sie waren nicht schnell und wendig genug, um rufuss zu entkommen.
popp! schickte er einen kleinen ring aus seiner kurzen tonpfeife durch jeden einzelnen von thomas ringen.
dann wurde rufuss ring grün, kehrte zu dem zauberer zurück und blieb über seinem kopf in der schwebe.
er war schon von einer ganzen wolke umgeben, und sah damit wie ein wahrer hexenmeister aus.
raubi errötete bei dem gedanken, wie stolz er auf die ringe gewesen war
die er gestern morgen mit dem wind den berg hinuntergeschickt hatte.
"und jetzt ein bischen musik" sagte thomas. "holt die instrumente!" alle liefen hinaus
und kamen mit ihren instrumenten wieder, die sie an den verschiedensten stellen abgestellt hatten
und mit thomas wundervoller harfe. als er sie anschlug, setzte die musik mit einem mal ein,
so schön und lieblich das raubi alles andere vergaß und davongetragen wurde in dunkle lande
unter fremden monden, weit jenseits der wasser und fern von seiner goldmine unter dem berg.
die dunkelheit erfüllte jetzt den ganzen raum, und noch immer spielten sie.
und plötzlich, erst einer, dann ein anderer, begannen sie zu singen.
 über die nebelberge weit, zu höhlen tief aus alter zeit
 da ziehn wir hin, da lockt gewinn, an gold und granit und geschmeid
 und knisternd im gehölz erwacht ein brand, von winden angefacht
 zum himmel rot die flamme loht, bergwald befackelte die nacht
 die glocken läuteten im tal, die menschen wurden stumm und fahl,
 der große wurm im feuersturm sengt ihre länder schwarz und kahl

 die zwerge traf das schicksal auch, im mondschein stand der berg im rauch,
 durchs tor entflohn sanken sie schon dahin in seinem feuerhauch
 über die nebelberge hin, ins wilde land lockt der gewinn,
 dort liegt bereit seit alter zeit, was unser war von anbeginn
bei diesem gesang spürte der siedler, wie die liebe zu den schönen dingen auch ihn ergriff.
da erwachte etwas in ihm, was er von seinen vorfahren haben musste,
er wünschte sich mit fortzuziehen und die hohen berge zu sehen, die kiefernwälder
und die wasserfälle, die höhlen zu erkunden und statt des spazierstockes ein schwert bei sich zu tragen.
er blickte aus dem fenster. plötzlich leuchtete eine flamme im wald auf -wahrscheinlich machte jemand ein lagerfeuer-
und er dachte an drachen, die auf seinen kleinen berg hinabstiessen. er erschauerte,
und gleich darauf war er wieder der solide herr goldin vom goldberg auf der siedlerinsel.
[21:44] [ACHso] Pukka: *buch zuklapp*